Том 1. Стихотворения
Часть 103 из 117 Информация о книге
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Denn diese Nacht, im Schlafe,Sprachst viel von schönen Fraun;Ich hört's und dachte bei mir:Es war' ihm zu helfen, traun!»5
Dem Heiligen graut es ein wenig,Jedoch er wanket nicht,Er legt drei Finger zusammen,Bekreuzet den kleinen Wicht.6
Der purzelt sofort in den BeckenUnd ruft mit jammerndem Ton:«Zu Hülfe mir! Ich ertrinke!Zu Hülfe, oh Mönch Anton!»7
Der Heil'gt — pricht aber:«Herre! Bist wohl ein Kuppler gar?Wart, daß ich dir versperreDen Ausgang auf immerdar!»8
Er spricht's und bekreuzet und segnetDen Becken die Läng' und die Que:Der kleine Gott sei bei-unsDrin keuchet und pustet sehr,9
Und winselt: «Ich tu' es nie wieder!Nur diesmal gib mir Pardon!Will dir in allem gehorchen,Du heiliger Mönch Anton!10
Bis heute war ich katholisch,Doch geh' ich, bei meiner Treu!Zur griechischen 'Kirche überSo du mich lassest frei!»ll
Da lacht der Heil'ge: «Wir wissen,Der Teufel bekehrt sich gar bald,Doch wollen wir deinem GewissenAntuen keine Gewalt!12
Du magst katholisch bleiben,Sollst aber sofort indeßAuf deinem Rücken mich tragenNach Kiew, zur frühen Mess'!13
Da will ich beten und hörenDie heiligen Litanein,Um Mittag aber schon wiederZurücke nach Hause sein!14
Nun sattle dich selbst und zäume,Und mach dich zum stattlichen Tier,Daß ich den Dienst nicht versäumeZu Mittag im Kloster hier!»15
Da wird aus dem kleinen TeufelAuf einmal ein schwarzer Bock,Der Heil'ge darauf sich setzet,Schürzt auf seinen langen Rock,16
Und fort nun fliegen beide;Dem heiligen Mönch AntonVergehet beinahe der Atem,So eilig geht es davon.17
Sie fahren im Flug über Wälder,Und Wiesen, und Feld, und Morast,Und Bäche, und Flüsse, und Seen,Und Dörfer, und Städte in Hast.18
Wie eine Windsbraut gehetDer Ritt auf luftiger Bahn,Des Heiligen Mantel wehetWie eine schwarze Fahn'!19
Und wie über Kursk sie fliegen,Fürst Wsewolod jagt derweil,Und sieht den Bock in den Lüften,Und schießt nach ihm einen Pfeil.20
Der Pfeil fährt dem Bock durch die Lenden.Der blocket, schlägt aus, und gellt,Der Mönch mit beiden HändenSich fest an den Hörnern hält.21
Bald sehen sie Kiew vom Weiten,Den schönen Sophia-Dom;Die heiligen Glocken läuten,Es glänzet der Dnieperstrom;22
Da sind sie in kurzer WeileAm Eingang der Kirche schon;Es steiget vom Bocke herunterDer heilige Mönch Anton.23
«Ich geh' nun zur frühen Messenlit allen den Pilgern fromm,Du kannst hier grasen indessen,Bis ich zurücke komm!»24
Und wie er die Messe gehöret,Tritt er aus der Kirchentür,Es springt ihm freudig entgegenDas arme höllische Tier.25
Es hatt' ihm geschienen so langeDas Warten in Not und Pein,Es war ihm so weh und so bange,Zu hören die Litanein;26
Und konnte auch gar nicht grasen,Und still nicht stehen, traun!Es brannt' ihm der heilige RasenWie Glut die trippelnden Klau'n,27
Nun schwinget sich ihm auf denRücken Aufs neue der heilige Mann,Und beide entschwinden denBlicken Im sausenden Orkan.28
Und wiederum über die Wälder,Und Stadt', und Wies', und Morast,Wie eine Windsbraut sie fliegenGen Novgorod in Hast.29
Sie hören die Adler kreischen,Sie hören heulen die Wolf;Und wie ans Kloster sie kommen,Da schlägt es eben zwölf.30
Aufs neue herunter steigetVom Bocke der heilige Anton,Der Bock aber sagt: «Nun, Heiliger!Was willst du mir geben zum Lohn?31
Ich hatte bei der PromnadeMit dir meine liebe Not!»Und rollet dabei zwei Augen,Wie glühende Kohlen rot.